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Dyshidrotisches Hand- und Fußekzem:


Diese häufigste Ekzemform tritt ausschließlich an Händen und/oder Füßen auf und zeichnet sich durch die typische Bildung von wasserklaren Bläschen in der Haut aus. Bei längerer Dauer kann ein mehr trockener und schuppender Hautbefund vorliegen. Als Ursachen kommen vielzählige Faktoren in Betracht. Häufig tritt das dyshidrotische Handekzem alleine oder zusammen mit anderen Hauterscheinungen im Rahmen einer anlagemäßigen Erkrankung (atopische Dermatitis oder Neurodermitis) auf. Auch eine Schuppenflechte kann unter ähnlichem Bild an Händen und Füßen auftreten. Auf der anderen Seite können auch direkt einwirkende äußere Faktoren solche Ekzembilder (dann in der Regel nur an den Händen) hervorrufen. Bei der Mehrzahl der Patienten sind es schon eigentlich tagtägliche Einflüsse wie zum Beispiel Feuchttätigkeiten, häufiges Händewaschen, Putzen, Kontakt zu auslaugenden Putzmitteln, die die Haut im Bereich der Hände abnutzen und zu Ekzemen führen. Seltener sind echte Kontaktallergien gegenüber Kontaktstoffe im Beruf oder außerberuflich. Sind die Füße betroffen, so kommen auch Schuhinhaltsstoffe in Frage. Häufig kann vom erfahrenen Hautarzt schon durch das Erscheinungsbild und durch den Verlauf über einen längeren Zeitraum eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Jedoch sind in der Regel Allergietestungen zum Ausschluss einer Kontaktallergie oder einer Anlage in Richtung Neurodermitis unerlässlich. Nicht selten liegt auch eine Pilzinfektion der Haut an den Händen bzw. Füßen vor. Für die Diagnosestellung sind verschiedene Angaben über den Verlauf sehr wichtig.


 

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Wo trat das Ekzem zuerst auf (Hände oder Füße)?
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Besteht ein Verdacht auf einen Zusammenhang mit einer bestimmten Tätigkeit insbesondere mit der beruflichen: kommt es in der arbeitsfreien Zeit (Wochenende, Urlaub) zu einer Besserung oder sogar völligen Abheilung, oder treten auch unabhängig von äußeren Einflüssen Hauterscheinungen auf?
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Kommen evtl. noch weitere berufliche wie außerberufliche Kontaktstoffe als Auslöser in Betracht?
Bitte beachten sie, dass ein direkter Hautkontakt mit dem betroffenen Hautareal vorliegen muss und dass Reaktionen erst nach 24 bis 48 Stunden auftreten können, so dass der Zusammenhang nicht immer klar erscheint.



Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?


Bei einem allergischen Kontaktekzem steht die Meidung des Allergens im Vordergrund (Meiden des Kontaktes, Austausch der Substanz oder wenn dies nicht möglich ist konsequentes Tragen von Schutzhandschuhen beim Kontakt). Allergien bestehen lebenslang und sind nicht auslöschbar!

Bei einer Abnutzungshauterkrankung: Einschränkung von hautschädigenden Tätigkeiten, konsequente Hautpflege und Hautschutz. Bitte beachten Sie, dass die Haut unter Umständen Wochen bis Monate benötigen kann um ihre alte Belastbarkeit zu erreichen. Das Tragen von häufig zu wechselnden Schutzhandschuhen (darunter Baumwollhandschuhe) muss bei entsprechender Tätigkeit zur Gewohnheit werden. Bei beruflich relevanten Krankheitsbildern sollte eine genügend lange Arbeitsunfähigkeit (AU) bescheinigt werden. Nach Abheilung sollte eine möglichst lange Regenerationsphase mit blander Behandlung eingehalten werden. Sollte dem dyshidrotischen Ekzem eine Veranlagung zugrunde liegen, so kann sich die Therapie nur auf die Behandlung der Hautsymptome richten. Eine kausale Therapie hinsichtlich der Ausschaltung der Krankheitsursache gibt es nicht, was für Patient wie Therapeut gleichermaßen unangenehm ist. Der Verlauf kann schubweise oder chronisch verlaufen, es kann auch wie aus heiterem Himmel zu einer "Abheilung" kommen. Einflussnahme auf den Verlauf ist nicht möglich! Ziel ist das Erreichen eines bestmöglichen Hautzustandes unter Anwendung möglichst nebenwirkungsarmer Therapien, der medizinisch, kosmetisch, sozial und beruflich toleriert werden kann. Die zumindest zeitweise lokale Anwendung von kortisonhaltigen Cremes wird nicht immer vermeidbar sein. Daneben stehen noch einige andere Therapieverfahren zur Verfügung. Bei schweren Fällen kann eine Therapie mit systemischen Medikamenten notwendig sein. Da die Haut generell anfällig gegenüber äußeren schädigenden Einflüssen ist, sollte auf einen ausreichenden Hautschutz geachtet werden. Andere neuereTherapiemöglichkeiten stellen die PUVA-Bad oder PUVA-Cremetherapie dar, auch eine UVA-Bestrahlungs-Therapie kann zur Therapie des dyshidrotischen Ekzems oder zur Prophylaxe durchgeführt werden. Bei hoher Schwitzneigung hat sich die Leitungswasser-Iontophorese bewährt. Schwere Formen müssen mit systemisch mit Immunbehandelt werden. Bei bakterieller Besiedelung des Ekzems kommen antibiotische/antiseptische Wirkstoffe zum Einsatz. Eine ausführliche Allergietestung von einem Arzt für Allergologie/Dermatologie sollte immer durchgeführt werden.

Bei beruflich relevanten Handekzemen, hierzu zählen auch anlagemäßige Ekzeme, die durch die berufliche Tätigkeit (z.B. Feuchttätigkeit) verschlimmert werden, sollte die für Sie zuständige Berufsgenossenschaft informiert werden (Hautarztbericht). Um einen Verbleib in Ihrem Beruf zu erreichen, ist diese verpflichtet, Hautschutz und Hautpflegemaßnahmen (Hautschutzcremes, Hautreinigungs-, Pflegepräparate, u.U. auch Schutzhandschuhe) zu übernehmen, die über die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Diese Leistungen müssen jedoch erst für den konkreten Fall vom Hautarzt beantragt werden.