Pollenallergie:
Für jeden Allergiepatienten ist es sehr wichtig herauszufinden, wogegen er allergisch ist. Erst dann ist eine gezielte Behandlung möglich. Wie diese Behandlung aussieht, wird ihr Arzt entscheiden. Möglicherweise genügt schon weitgehendes Meiden des betreffenden Allergens, (Substanz, gegen die Sie allerigsch sind), um Ihre Beschwerden herabzusetzen.
Ist dies jedoch nicht möglich, so muss eine spezifische Immuntherapie durchgeführt werden. Auch während dieser Behandlung, bei der dem Körper die verantwortlichen Allergene in kleinen Mengen verabreicht werden, sollte man den Kontakt mit diesen Allergenen in seiner Umwelt möglichst vermeiden, damit es nicht zu einer Verstärkung der allergischen Reaktionen kommt.
Dazu muss der Patient aber über seine Allergie informiert sein.
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Was sind Pollen und welche Rolle spielen sie als Allergieauslöser?
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Mit Heuschnupfen oder Heufieber bezeichnet man eine Allergie gegen Blütenstaub (Pollen). Der Pollen dient der Befruchtung von Pflanzen. Er wird von Insekten oder vom Wind von einer Pflanze auf eine andere übertragen. Insektenbestäubte Pflanzen (z.B. Blumen und Sträucher mit grossen oder bunten Blüten) bilden meist grössere stachelige oder klebrige Pollenkörner, die gut an den Insekten hängen bleiben. Windbestäubte Pflanzen dagegen (viele Unkräuter, Bäume, hauptsächlich aber Gräser und Getreide) produzieren sehr viele kleine, glatte Körnchen, die leicht vom Wind weggetragen werden.
Diese Pollen sind hauptsächlich als Allergieauslöser anzusehen, da sie fast überall anzutreffen sind und leicht in die Atemwege gelangen. In bestimmten Monaten kommen sie in grosser Menge in der Luft vor und können bis hunderte von Kilometern weit verbreitet werden. Besonders stark ausgeprägt ist der Pollenflug in den frühen Morgenstunden.
Bei Kontakt mit den menschlichen Schleimhäuten entleeren sich die Pollenkörper und geben verschiedene Substanzen frei, die für die allergischen Reaktionen verantwortlich sind.
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Wie äussert sich eine Allergie auf Gräser- und Getreidepollen?
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Beschwerden machen sich vor allem an den Atemwegsorganen, der Nase und den Augen bemerkbar, wie z.B. Asthma bronchiale, Atemnot, Schnupfen, Niesanfälle, Augentränen und -jucken. Es ist charakteristisch für eine Pollenallergie, dass die Beschwerden saisonal, d.h. nur in ganz bestimmten Monaten, auftreten und zwar zur Blütezeit der verantwortlichen Pflanzen, die regional je nach örtlichen und klimatischen Verhältnissen (Hochgebirge, Flachland usw.) variiert. Grosse Mengen von Gräser- und Getreidepollen in der Luft findet man in den Monaten Mai, Juni und Juli.
Die allergologisch wichtigsten Gräserpollen stammen von Wiesenlieschgras, Knäulgras, Weisenrispengras, Glatthafer, Wiesenschwingel und Wiesenfuchsschwanz.
Unter den Getreidepollen hat der Roggen die grösste Bedeutung. Roggenpollen sind in unseren Breiten die aggressivsten überhaupt.
Da die Gräser so nah miteinander verwandt sind, ist der Patient fast immer gegen mehrere verschieden Gräser allergisch.
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Welche Möglichkeit der Allergiebehandlung gibt es?
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Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse der Allgergiediagnostik wird Ihr Arzt die speziell für Sie in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten auswählen. In den meisten Fällen führt man eine spezifische Immuntherapie durch, da man den Kontakt mit Gräser- und Getreidepollen nicht unterbinden kann. Je nach Beschwerdedauer erhalten Sie 2-3 Jahre in regelmässigen Abständen eine Allergenlösung injiziert (für Kinder gibt es eine Topflösung zum Einnehmen), so dass Sie gegen das oder die Allergene unempfindlich werden.
Fallweise kann eine Behandlung mit Medikamenten zusätzlich oder zur Überbrückung notwendig sein, wenn es der Arzt für erforderlich hält. Hierzu zählen insbesondere sogenannte Antihistaminika, welche verhindern, dass es nach Kontakt mit dem Allergen zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren (z.B. "Histamin") in der Nasenschleimhaut kommt. Antihistaminika können als Tabletten oder auch neuerdings als Nasenspray und Augentropfen verordnet werden. Ihr Apotheker berät sie gern.
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Wie können Sie selbst die Allergiebehandlung sinnvoll unterstützen?
Halten Sie sich in den Monaten Mai, Juni und Juli möglichst wenig im Freien auf. Unterlassen Sie Ausflüge durch die Wiesen und Getreidefelder, besonders in den Vormittagsstunden an sonnigen, windigen Tagen. Bei kühler Witterung oder längerdauerndem Regen ist der Pollenflug reduziert.
Schlafen Sie bei geschlossenen Fenstern oder schliessen Sie diese vor 4 Uhr morgens, da der Pollenflug bereits um diese Zeit einsetzt.
Unterlassen Sie Radfahren, Laufen oder andere sportliche Betätigungen in freier Natur; betrieben Sie Sport nur im Stadtgebiet oder in Turnhallen.
Halten Sie beim Autofahren die Fenster geschlossen und schalten Sie die Lüftung aus.
Nach Aufenthalt im Freien abends kurz duschen (incl. Haarwäsche), anschliessend konsequente Hautpflege. Die getragene Kleidung möglichst nicht im Schlafzimmer ablegen.
Versuchen Sie, das Zimmer kühl und staubarm zu halten.
Wischen Sie regelmässig feucht über Oberflächen und saugen Sie regelmässig die Wohnung mit einem Staubsauger mit Pollenfilter.
Eventuell kommt für Sie die Anwendung von Hautschutzpräparaten in Frage, die vor dem Verlassen der Wohnung auf nicht mit Kleidung bedeckte Körperareale aufgetragen werden (gilt nur für Patienten mit atopischer Dermatitis). Fragen Sie Ihren Arzt.
Textilien nicht im Freien trocknen
Auch Haustiere tragen erhebliche Mengen Pollen in die Wohnung
PKW-Benutzung: Der Einbau eines Pollenfilters ist meist möglich und schützt vor den durch den Ventilator hereingebrachten Pollen.
Wenn möglich, denken Sie bei der Urlaubsplanung an Ihre Pollenflugsaison. Durch geeignete Wahl des Urlaubsortes und -zeitpunktes ist eine vorübergehende Meidung des Allergens möglich.