Läuse :

 

Pediculosis ist eine durch Läuse verursachte stark juckende Hauterkrankung. Läuse gehören zu den Insekten und besitzen 3 mit Krallen versehene Beinpaare. Läuse sind streng wirtsspezifische, von außen an die Haut herantretende Schmarotzer (sog. Ektoparasiten). Sie saugen alle paar Stunden Blut und können nur wenige Tage hungern.


 

Man unterscheidet beim Menschen drei Arten bzw. Befallsformen:


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Kopflaus (Pediculus capitis): 2-3,5mm lange, blutsaugende, in behaarten Kopfregionen lebende Laus, die ihre Eier (=Nissen) nahe der Kofhaut an die Haare kittet.
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Filzlaus (Pediculus pubis): 1,5--2mm lang breit-platt, eher im Genitalbereich und der Körperbehaarung zu finden
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Kleiderlaus (Pediculus vestimentorum): 3-4,5mm lang, heute extrem selten nur bei verwahrlosten Personen und/oder bei Migranten aus Ländern mit einem katastrophalen Hygienestatus, aus Kriegsgebieten o.ä.


 

Wo ist Ansteckung möglich?

 

Im Allgemeinen erfolgt die Ansteckung durch engen Körperkontakt. Eine Übertragung von Filzläusen ist neben dem Geschlechtsverkehr auch durch gemeinsame Benützung von Betten, Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche möglich.


 

Kopfläuse

 

Vor allem Kinder und Menschen mit langen Haaren sind betroffen.
Die Übertragung erfolgt meist direkt von Mensch zu Mensch, selten über Kämme oder andere Gebrauchsgegenstände. Bevorzugt ist das Kopfhaar befallen, besonders die Schläfen, der Nacken und der Bereich hinter den Ohren sind betroffen.

Stunden bis Tage nach dem Biß zeigen sich hochrote, quaddelartige, stark juckende Knötchen.


 

Therapie

 

Die übliche Behandlung erfolgt rein äußerlich.


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Zunächst werden die Haare mit 3%igem Essigwasser vorbehandelt, welches aus 1 Teil Speiseessig und 2 Teilen Wasser hergestellt wird.
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Das Haar wird mit der Essiglösung getränkt, ein Handtuch angefeuchtet und um den Kopf gewickelt.
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Nach 1 Stunde Handtuch entfernen. Nissen mit dem sog. Läusekamm auskämmen.
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Diese Vorbehandlung dient dem Lösen der Läuseeier (Nissen) von den Haarschäften. Je nach Präparat, welches Sie verordnet bekommen, unterscheiden sich die weiteren Behandlungsschritte ein wenig voneinander. Im folgenden zwei Beispiele:


1. Jacutin Gel/Emulsion

 

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Waschen der Haare mit Flüssigseife.
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Einreiben des Präparates in die feuchten Haare
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Anlegen einer Kopfkappe (Frischhaltefolie oder z.B. Duschkappe), die für 24 Stunden belassen wird. Danach Auswaschen der Haare mit Flüssigseife.
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Prozedur an 3 aufeinanderfolgen Tagen.
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Wiederholung nach 8-10 Wochen kann nötig sein.

 

2. Goldgeist forte


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Lösung auf den behaarten Kopf auftragen und verteilen.
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30 Minuten einwirken lassen, anschließend mit klarem Wasser ausspülen.

 

Was können Sie sonst noch tun?


Sollten die Haare stark verknotet (verfilzt) sein, so ist es ratsam, sie abzuschneiden.
Sollten Ihre Kinder betroffen sein, besteht ein Schul-bzw. Kindergartenverbot während der Therapie.
Die Umgebung, d.h. Kontaktpersonen, Kleidung und Bettwäsche müssen saniert werden.


 

Eventuell auftretende Komplikationen


Werden die Herde aufgekratzt, so kann es zu Ausbildung eines Ekzems ("Läuse-Ekzem"), oder zu einer zusätzlichen Besiedlung der Haut mit Eitererregern und folgender, schmerzhafter Lymphknotenschwellung kommen. Dann kann eventuell eine Therapie mit Antibiotika in Tablettenform nötig sein.


 

Kleiderläuse


Die Laus kann verschiedene Krankheiten, wie z.B. Fleckfieber, übertragen.
Die Eiablage erfolgt in den Nähten der Kleidung, vor allem in der Unterwäsche, aber auch an Körperhaaren


 

Therapie:


Mit Läusen befallene Kleidungsstücke (samt Bettwäsche, Schals u.ä.) entweder entsorgen oder möglichst heiß waschen. Die Läuse können durch Aushungern vernichtet werden, indem die Kleidung über 4 Wochen in einem abgeschlossenen Plastikbeutel aufbewahrt wird. Eine spezielle Therapie der Haut ist nicht notwendig, da die Läuse nach dem Saugakt in den Kleidungsstücken verbleiben und nicht auf der Haut verweilen.


 

Filzläuse


Befallene Areale: Schambehaarung, Genitalbereich, Achselhaare, Behaarung in Brust- und Bauchregion. Selten, und dann bes. bei Kindern, können auch Augenbrauen und Wimpern betroffen sein.


 

Therapie:


Befallene Kleider entweder entsorgen oder möglichst heiß waschen. Befallene Körperareale gründlich mit einer Flüssigseife waschen. Anschließend Behandlung mit z.B. Jacutin Gel über 24 Stunden. Dann Auswaschen des Präparates. Wiederholung der Prozedur nach 3-4 Tagen.
Bei Befall der Augenbrauen bzw. Wimpern: Mehrmals täglich Wimpern mit Olivenöl oder weißer Vaseline betupfen. Nach einigen Tagen ist es möglich, die Läuse und ihre Eier mit einer Pinzette abzuziehen.

Wichtig auch hier: Die Kontaktpersonen müssen behandelt werden!