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Sonnenallergie


Die Sonnenallergie (polymorphe Lichtdermatose) kommt in der Bevölkerung relativ häufig vor. Da eine genetische Ursache in Betracht kommt, findet man eine Sonnenallergie gehäuft bei Patienten mit einem verstärkten Auftreten innerhalb der Familie. Frauen und hellhäutige Personen scheinen dabei vermehrt von der Sonnenallergie betroffen zu sein. Die Sonnenallergie manifestiert sich ausschließlich in Hautarealen, die der Sonne ausgesetzt sind, wobei bestimmte Hautregionen besonders betroffen sind (z.B. Streckseiten der Arme, Beine, Hals und Brustausschnitt). Die Sonnenallergie ist eine verzögerte Reaktion meistens nach intensiver Einstrahlung von bräunendem UV-A-Sonnenlicht, welches auch von hochfaktorigen UV-B-Sonnenbrand-Lichtschutzmitteln nicht abgehalten wird. Sie tritt erst wenige Stunden bis Tage nach Sonnenbestrahlung auf. Sie verschwindet spontan ohne Hinterlassung von Rückständen innerhalb einiger Tage bei Vermeidung weiterer Sonnenexposition.


 

Wann tritt die Sonnenallergie auf ?


Die Erkrankung zeigt naturgemäß eine jahreszeitliche Abhängigkeit und tritt zumeist mit Beginn der sonnenintensiven Jahreszeit oder bei Urlaubsaufenthalten in sonnenreichen Gegenden auf. Ihr Beginn liegt zwischen weniger als einer Stunde und einigen Tagen nach der Sonnenexposition. Charakteristisch ist ein starker Juckreiz, der dem Auftreten von papulösen, plaqueförmigen oder bläschenartigen Läsionen in sonnenexponierten Hautarealen vorausgeht. Die Diagnose der Sonnenallergie wird aufgrund der Anamnese, Phototestungen oder, in Einzelfällen, durch Gewebeuntersuchungen getroffen.


Der wesentlichste diagnostische Schritt ist die Durchführung des sogenannten Phototests. Dabei werden ehemals von der Sonnenallergie befallene Hautareale wiederholt mit angepaßten Dosen von UVA bzw. UVB bestrahlt, um spezifische Hautreaktionen zu induzieren. Durch diesen Provokationstest kann einerseits die anamnestische Diagnose bestätigt werden, andererseits kann das die Sonnenallergie auslösende UV-Spektrum genau festgestellt werden, was für das weitere präventiv-therapeutische Vorgehen bedeutsam ist.


 

Therapiemaßnahmen


Da viele Patienten angeben, daß die Schübe im Lauf der Sommermonate schwächer werden oder sich gänzlich zurückbilden, erscheint es nicht mehr paradox, als Vorbeugung der Entstehung einer durch den ultravioletten Anteil des Sonnenlichtes hervorgerufenen Erkrankung eine vorherige Bestrahlung mit künstlichem UV-Licht durchzuführen. Hierdurch kommt es zu einer erhöhten Lichtfilterwirkung der Haut infolge vermehrter Melaninbildung (Hautpigment) und zur Verdickung der Hornschicht. Weiterhin wird das Abwehrsystem der Haut abgeschwächt, was möglicherweise einen weiteren wichtigen Punkt zum Vermeiden einer Sonnenallergie darstellt.


Theoretisch wäre es jedoch bei dieser Sonnengewöhnungs- oder Abhärtungs-therapie ("Hardening") möglich, daß eine Sonnenallergie durch die prophylaktische Bestrahlung ausgelöst statt verhindert wird. Durch die Verwendung eines genau definierten UV-Spektrums, sowie durch die Wahl einer UV-Dosis, die unter der zur Auslösung der PLD erforderlichen Schwellendosis liegt, kann dies jedoch weitestgehend vermieden werden. Die Vorteile dieser Therapie sind die unkomplizierte Durchführbarkeit und das geringe Risiko für akute oder langfristige Nebenwirkungen.