Quinke-Ödem:
Das Quincke-Ödem beschreibt eine akut auftretende, bis zu 3 Tagen anhaltende, umschriebene Schwellung der tiefer gelegenen Hautschichten. Es kann sowohl isoliert als auch in Kombination mit einer generalisierten Urticaria (Nesselsucht) in Erscheinung treten. Das Ödem bevorzugt vor allem das Gesicht (Augenlider, Lippen), Hände, Füße und Genitalbereich und kann dort zu bemerkenswerten Schwellungen führen. Werden die oberen Luftwege mitbetroffen, besteht Erstickungsgefahr.
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Wann kommt es zum Quinke-Ödem?
Zur Abklärung der Ursache ist vor allem die genaue Anamnese wichtig, z.B. familiäre Vorbelastung, direkter Zusammenhang mit Einnahme von Medikamenten, Genuß von bestimmten Nahrungsmitteln innerhalb der letzten 48 Stunden, bereits bestehende Autoimmunerkrankungen, chronische Infekte oder akuter Infekt und Medikamenteneinnahme, z.B. grippaler Infekt und ?Grippemittel?. Zur Entstehung dieser Ödeme kommen unter anderem folgende Ursachen in Betracht:
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genetisch bedingt (hereditäres Angioödem: Mangel eines Enzyms) Häufigkeit < 1% |
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allergische oder pseudoallergische Ursachen; dann oft in Kombination mit einer generalisierten Urtikaria (Nessensucht) z.B.durch Medikamente |
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Quincke-Ödem im Rahmen von Autoimmunerkrankungen |
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Begleiterscheinung bei chronischen Infekten |
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physikalische Stimulation |
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idiopathische (ungeklärte) Form |
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Welche diagnostischen Maßnahmen können durchgeführt werden?
Aufgrund der Vielschichtigkeit der Entstehungsmöglichkeiten muß genau wie bei der Urticaria eine Vielzahl von zielgerichteten diagnostischen Maßnahmen durchgeführt werden:
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Blut- und Stuhluntersuchungen |
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allergologische Diagnostik |
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ggf. Suche nach chronischen Infekten mit Hilfe von Röntgenaufnahmen der Lunge, Zähne, Kiefer- und Stirnhöhlen |
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HNO-, zahnärztliche gynäkologische/urologische Vorstellung |
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spezielle Hauttests zur Allergiediagnostik sowie Provokationstestungen nach Abklingen der akuten Symptomatik |
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Was kann Ihr Arzt tun?
Ein Quincke-Ödem kann relativ rasch durch Anschwellung des Kehlkopfes lebensbedrohlich werden. Rufen Sie deshalb möglichst rasch einen Notarzt oder suchen Sie so schnell es geht eine Klinik auf. In der Regel sprechen die erworbenen Formen des Quincke-Ödems gut auf die im Notfall verabreichten Medikamente an. Innerhalb weniger Minuten tritt im Regelfall eine Besserung der Symptome ein. Patienten, die ein Quincke Ödem gehabt haben, sollen unbedingt immer und überall ein Notfallset mit flüssigem Cortison und flüssigem Antihistaminikum zum Trinken mit sich führen, so daß keine Minute bis zum Eintreffen des Notarztes ungenutzt verstreicht, und die Medikamente bereits zu einer Besserung der Symptome führen oder zumindest eine rasche weitere Verschlimmerung aufhalten können.
Eine Sonderstellung nimmt das genetisch bedingte Quincke-Ödem ein, bei dem die oben genannten Maßnahmen nicht helfen. Häufig finden sich hier ähnliche Fälle innerhalb einer Familie. In diesem Fall muß das fehlende Enzym von außen zugeführt werden.