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Krampfadern:


Behandlung von Krampfadern


Das Blut dient zum Stoffwechseltransport in unserem Körper. Mit Hilfe der Arterien wird das Blut in alle Gewebe (Zellen, Muskeln, Organe) transportiert und mit Nährstoffen versorgt. Über die Venen wird das abfallstoffreiche Blut zum Herzen und zu den Entgiftungsstationen des Körpers wieder zurückgeleitet. Nur wenn dieser Kreislauf richtig funktioniert, bleibt der Mensch gesund.

Die meisten Venen sind mit Venenklappen ausgestattet, die wie Ventile wirken und das Blut nur in eine Richtung (zum Herzen hin) fließen lassen. Da wir Menschen aufrecht gehen, muß das Blut in den Venen beim Sitzen, Stehen oder Gehen von den Füßen den "bergrauf" zum Herzen zurückfließen. Beim gesunden Menschen wird dient das Zusammenspiel der Venenklappen und der Wadenmuskelpumpe der Sicherung des Transports. Bei kranken Venen kommt es jedoch zur Stauung des Blutes in den Beinen.


 

Diese Stauung kann folgendes bewirken:


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die Entstehung von Krampfadern (varikös erweiterte Venen)
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das Auftreten eines Schweregefühls und von Unterschenkelschwellungen (Ödeme)
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eine Erhöhung der Thrombosegefahr

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das Auftreten von nächtlichen Wadenkrämpfen
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bei langer Bestandsdauer das Auftreten von Beingeschwüren (Ulcera crurum venosum)

 

Um die Venenklappeninsuffiziens diagnostizieren zu können, bedient man sich heute der modernen Sonographie. Hierbei werden mit Hilfe von Ultraschall mit 4 Mhz für die tiefer gelegenen bzw. 8 Mhz für die oberflächlichen Varizen völlig schmerz- und nebenwirkungsfrei die betroffenen Venen untersucht.


 

Wie können Stauungen in den Beinen vermieden werden?

 

Folgendes kann dem Venenleiden vorbeugen:


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3xS und 3xL Regel: Sitzen und Stehen ist Schlecht; Lieber Liegen oder Laufen
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wo sich Sitzen und Stehen vermeiden läßt:
Wadenmuskelpumpe betätigen
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bequeme Schuhe tragen, überhöhte Absätze vermeiden

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gezielte Beingymnastik, Sport, Fahrradfahren zum Training der Wadenmuskelpumpe; viel Bewegung
an der frischen Luft!
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keine beengten Strumpfbänder

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nachts Fußende des Betts um 15 cm aus der Horizontale höher stellen (Kissen, Matratze)
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Übergewicht bekämpfen (salzhaltige Ernährung, Alkohol und Nikotin meiden)
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roborierende Maßnahmen (täglich Beine kalt abduschen, 1-2x pro Tag, etwa 15 Sek. pro Bein)
Folgendes kann das Venenleiden verschlechtern:
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häufige Sauna
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Pille (Ovulationshemmer) oder weibliche Geschlechtshormone
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stehende Tätigkeit


 

Welche Gefahren bestehen ohne Behandlung?

 

Krampfadern können, neben dem Ästhetikproblem, aufgrund des gestörten Blutflusses in den Venen Beinbeschwerden bereiten. Durch den erhöhten Druck in den Venen insbesondere während des Stehens und Sitzens, erweitern sich nicht nur die Venen immer stärker, sondern die restlichen Venenklappen gehen zugrunde. Es kommt zu Spannungsgefühl und Unterschenkelschwellungen, Schmerzen, Hautveränderungen (bräunliche Verfärbung, Verhärtung) und wiederholten Venenentzündungen. In schweren Fällen können sich sogar Unterschenkelgeschwüre (Ulzera, sog. offenes Bein) entstehen, die langwieriger und komplizierter Behandlung bedürfen. Selten können allergische Reaktionen auf das Verödungsmittel auftreten.

Da es in den Krampfadern zu einer Verlangsamung und teilweise auch zu fehlgerichteter Strömung des Blutes kommt, kann die Venenerkrankung auf die tiefen Beinvenen übergreifen und sogar zu einer tiefen Beinvenenthrombose führen. Hierdurch können irreparable Schäden an den tiefen Beinvenen mit teils schwerwiegenden Komplikationen entstehen.


 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

 

Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist es wichtig, diese Behandlung rechtzeitig zu beginnen.

Hierzu gehören:

 

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Kompressionsverbände bzw. Kompressionsstrümpfe lindern die Beschwerden, ohne das Krampfaderleiden zu beseitigen. Bei den Kompressionsverbänden erfolgt ein straffes Wickeln des Vorfußes und des Unterschenkels mit 2 Kurzzugbinden nach Pütter. Die Kompressionstrümpfe müssen eng anliegen und ggf. maßgeschneidert sein.
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Operation: Entfernung der oberflächlichen Krampfadern, insbesondere des Stamms der V. saphena magna oder parva
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Krampfaderverödungsbehandlung (Sklerosierung)
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Heute wird zumeist die Kombination mehrer dieser Möglichkeiten empfohlen.


 

Wie wird die Krampfaderverödung durchgeführt?

 

Durch sorgfältige Untersuchungen wird festgestellt, ob sich Ihre Krampfadern für eine Verödungsbehandlung eignen. Ist eine Verödungsbehandlung angezeigt, so müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:


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keine Schwangerschaft
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keine fieberhafte Erkrankung
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keine Bettlägrigkeit
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keine bekannte Allergie gegen das Verödungsmittel
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keine bekannte arterielle Durchblutungsstörung der Beine
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ausreichende Beweglichkeit


Vor der Behandlung legt der Arzt einen genauen Plan der defekten Venenabschnitte an. Bei der Behandlung wird Verödungsmittel in die Krampfadern gespritzt, wobei mit einer kleinen Nadel punktiert wird. Nach der Injektion wird ein Kompressionsverband getragen. Bei der Verödungsbehandlung sind Sie voll belastbar, geh- und arbeitsfähig. Unmittelbar nach der Verödung müssen Sie 30 Minuten lang gehen.


 

Können Komplikationen entstehen?

 

Die Verödungsbehandlung ist grundsätzlich eine risikoarme Behandlung, jedoch kann kein Arzt eine absolute Risikofreiheit garantieren. Gelegentlich treten Hautveränderungen wie bleibende Verhärtungen oder braune Verfärbungen oder Venenentzündungen im behandelten Venenverlauf bzw. der Umgebung auf. Die beabsichtigte Blutgerinnselbildung in der Krampfader ist gefahrlos. Allergische Reaktionen verschiedener Schweregrade durch das Verödungsmittel oder die Verbände sind selten. Im direkten Verlauf der verödeten Krampfadern können Hautverfärbungen, in ihrer Umgebung Besenreiser auftreten. Gelangt Verödungsmittel in eine Arterie, so kann örtlich umschriebender Gewebsuntergang resultieren. Sollte es in Ausnahmefällen nach der Verödung zu einer akuten, erheblichen, schmerzhaften Beinschwellung am behandelten Bein kommen, so suchen Sie sofort Ihren Arzt zur Abklärung eine tiefen Beinvenenthrombose auf.

Aufgrund des chronischen Leidens können wieder Krampfadern entstehen. Diese können erneut verödet, falls erforderlich auch operiert werden. Deshalb sind Nachkontrollen in jedem Fall erforderlich.


 

Worauf ist nach der Verödung zu achten?

 

Direkt nach der Verödungsbehandlung erfolgt eine Kompressionstherapie. Anschließend muß der Patient mindestens 30 Minuten lang laufen. Durch dieses Laufen wird mit Hilfe der Wadenmuskelpumpe das Blut im tiefen Beinvenensystem zurück zum Herzen transportiert. Sollte wider Erwarten Verödungsmittel vom oberflächlichen ins tiefe Beinvenensystem abfließen, wird es sofort verdünnt und kann keinen Schaden anrichten. Sie sind nach dem Eingriff voll belastbar und können Ihrer normalen Tätigkeit nachgehen.

Im weiteren Verlauf können Sie durch folgende Maßnahmen erheblich zur Prophylaxe beitragen:

 

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viel Bewegung
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keine einengenden Kleidungsstücke

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Tragen von Kompressionsstrümpfen

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keine Wärme in Form von Wechselbädern oder Sauna etc.
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viel Bewegung (Radfahren, Marschieren, Schwimmen)
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keine einengenden Kleidungsstücke


falls Sie die Pille (Ovulationshemmer) einnehmen, sprechen Sie bitte bei nächster Gelegenheit mit Ihrem Arzt.